Freitag, 24. Dezember 2010

Katastrophenwinter 2010

Ich erwähnte es schon mal: Wir leben in einem G8-Land. Der Winter ist offiziell gerade mal zwei Tage alt.

Und draußen herrscht das größte Chaos (zumindest, wenn man den dramatischen Medienberichten glauben will), weil ein paar Flocken gefallen sind: Mehr oder weniger alle Züge fallen aus oder kommen zu spät, im Flugverkehr geht tagelang gar nichts mehr, die Paketdienste kommen seit Tagen nicht mit den Lieferungen hinterher und auf den Autobahnen kracht es entweder oder es herrscht Stillstand weil das Streusalz knapp ist, an den Tankstellen geht der Sprit aus, Kommunen wundern sich, daß die Winterreifenpflicht völlig überraschend eingeführt wurde und auch die eigenen Fahrzeuge betroffen sind und die Airlines raten dazu, die Bahn zu nutzen und die Bahn selbst rät davon ab, die Bahn zu nutzen.

Was soll das denn? Kann es wirklich sein, daß niemand ahnt, daß es im Winter kalt wird und Schnee fällt? Es ist ja nicht so, als würde meterhoch Schnee liegen - es sind so um die 10-30 cm in den vergangenen Tagen gewesen. Ist es wirklich zu viel verlangt, daß die Bauhöfe genügend Salz einlagern und die Bahn fährt? Wie kann es kommen, daß Enteisungsmittel auf Flughäfen knapp wird? Wie schaffen es nur die Nordeuropäer, Russen und Chinesen zu überleben, bei denen fast das ganze Jahr über Schnee und Kälte herrscht und da ist es wirklich kalt.
Was bringen dann die Tests moderner Züge in Klimakammern, wenn uralte Weichen vereisen? Und ein LKW Fahrverbot ist natürlich auch praktisch, denn die Brummis sind immer gut als Buhmänner. Nur wer bringt dann die Weihnachtspakete (der Weihnachtsmann auf seinem Schlitten?), den Sprit zur Tankstelle, das Salz zum Bauhof, das Enteisungsmittel zum Flughafen, die Winterreifen zum Händler?

Vielleicht sollten wir doch wieder dazu übergehen, im Keller ein paar Notfallkonserven und Sprit in Kanistern zu lagern. Jedem Haushalt sein Notstromaggregat. Der alte Kohleofen kommt vermutlich auch bald wieder zu neuen Ehren, wenn wir alle in den Wald ziehen und Brennholz klauen.

Liebe Industrie, Wirtschaft und Regierung: Der Winter kommt jedes Jahr. Und sollten sie es mal vergessen: Sobald die ersten Weihnachtsartikel im Konsum auftauchen, ist es Zeit, sich mit dem Problem zu beschäftigen - und nicht erst dann, wenn am 24.12. die Osterartikel im Regal stehen.

Und das ganze für 25 Cent

Techem hat sich mal wieder zum Ablesen der Verbrauchszähler angemeldet. Super Termin: Ein Tag vor Silvester zwischen den Feiertagen, dann wenn alle verreisen. Gut, also anrufen und anderen Termin vereinbaren. Ich lande bei der Frau des Ablesers:

T.: "Mein Mann ist gerade nicht da."
Ich: "Kann er mich dann bitte zurückrufen?"
T.: "Hach können Sie das nicht machen? Mein Mann bekommt soviele Rückrufwünsche [kein Wunder, Anmerk. d. Red.] und die Telefonkosten bekommt er auch nicht ersetzt und das ganze für 25 Cent, das lohnt sich ja nicht."

Wie bitte? Ich rufe eine Firma an und die jammern über die Telefonkosten? Schon mal was von Flatrate gehört? Und der Ableser arbeitet wirklich für 25 Cent pro Wohneinheit (oder pro Gerät)?

Freitag, 17. Dezember 2010

Äußerst (un-) zufrieden

Heute war ich beim VW/Audi Teilehändler. Ich hatte was bestellt und wollte es nun abholen; da mir ein paar Euro in bar fehlten, wollte ich per Karte bezahlen. Daraufhin wollte der Verkäufer meinen Namen und Adresse wissen. Ich war nicht bereit ihm diese zu geben, denn ich will keine Werbung und sonst was. Nein, er brauche sie aber, da sie sonst bei einer Rückforderung nicht nachweisen könnten, daß ich das war. Blöde Ausrede, denn nirgends sonst braucht ein Händler meine Adresse bei ec-Kartenzahlung. Immerhin haben die meine Karte eingelesen, also sind alle Kontaktdaten für den Notfall ermittelbar. Maximal billige ich zu, einen Blick auf meinen Ausweis zu werfen, um sicher zu gehen, daß ich der Karteninhaber bin. Aber er wollte partout eine Adresse haben. Also suchte er anhand meines für die Abholung schon genannten Namens eine Adresse raus. Ich brummte dann ein ja und kam dann mit der Bemerkung "und woher wollen sie wissen, daß die Adresse (noch) stimmt?". Darauf stutzte der Verkäufer, denn auf die Idee sind die wohl noch gar nicht gekommen. Also braucht er meinen Ausweis, um das zu überprüfen. So, jetzt reicht's aber. Also ihm das Teil hingepfeffert, hinausgestiefelt und gleich nebenan an der Tanke aus dem Geldautomaten Bares geholt. Damit zurück und mein Teil mitgenommen. Als ich nochmal sagte, ich will meine Adresse nicht im System haben, da ich keine Werbung bekommen will, kam nur die Behauptung, sie würden das ja gar nicht machen. Klar, deswegen habe ich ja auch nur letztens die Caddy-Werbung bekommen - mit diesem Autohaus als Absender. Also ob ich mich für einen Caddy interessieren würde. Die Werbung bekam ich übrigens nur deswegen, weil unsere fleißige Postlerin mich kennt und weiß, daß Post an die alte (bei VW gespeicherte) Adresse an meine neue Adresse weitergehen kann.
Vielleicht hätte ich aber auch noch meine Telefonnummer angeben sollen. Denn dann hätte mich ein Kundenbefrager anrufen können, und ich hätte brav sagen können: "ich war äußerst zufrieden" mit dem Service bei Füllgraf (geht das überhaupt? Kann man mehr als zufrieden sein? Weißer als weiß?). So legt es nämlich ein fünzeiliger Hinweis auf der Rechnung mir in den Mund, für den Fall eines Anrufes (den ich ja aber eigentlich genau so wenig haben will, wie Werbung, die sie mir nicht schicken). Schade, daß ich jetzt auch nicht sagen kann, ich war äußerst unzufrieden...

Sonntag, 21. November 2010

Umweltsünde Fast-Food

Gestern war ich bei einer Veranstaltung. In der "Laudatio" sprach dann einer mir direkt aus der Seele: "Gut, daß ihr einem vernünftigen Hobby nachgeht und nicht das Verteilen von McDonald's Tüten im ganzen Landkreis als Ziel habt."

In der Tat: wie kommt es, daß die (wohl meist) Jugendlichen alle Zeit haben, sich beim Fast-Food Drive-In anzustellen, den Bürger im Auto offenbar während der Fahrt mampfen können, dabei das Auto und sich vollkleckern und dann den Müll so schnell wie möglich loswerden wollen und ihn einfach aus dem Fenster schmeißen. Ist es wirklich so peinlich, wenn die Eltern, deren Auto man da oft gerade nutzt oder die Freunde eine McDoof-Tüte (die man später korrekt in den Müll werfen will) im Auto sehen würden?

Vielleicht wird es Zeit, eine Müllgebühr oder noch besser ein Tütenpfand für Fast-Food einzuführen. Wir Deutschen lieben doch so was.

Die PR Abteilung von Mäc findet da so ihre eigenen Worte:
Der Respekt des Unternehmens vor der Umwelt und den Menschen, die in der Nachbarschaft leben, äußert sich auch in der Sauberhaltung der Restaurantumgebung. Denn achtlos weggeworfene Verpackungen stören nicht nur das Stadt- und Landschaftsbild – es werden dadurch auch recyclebare Verpackungen dem Wertstoff-Kreislauf entzogen.
Daher beteiligen sich Mitarbeiter regelmäßig an Sammelaktionen rund um die Restaurants.
Wie weit wohl dieses "rund um die Restaurants" reicht? Maximal bis zur Parkplatzgrenze würde ich meinen. Aber es gibt ja auch noch die Aussage zu diesem heiklen und wohl eher peinlichen Thema:

„Gib Müll eine Abfuhr“ – Offensive gegen achtloses Wegwerfen
Mit einer bundesweiten Offensive baut McDonald’s dieses Jahr sein Engagement aus. Dabei werden die Maßnahmen in und um die Restaurants verstärkt.
 "In"? Was soll das denn helfen? Der Müll entsteht doch durch Leute, die den Freßtempel gar nicht betreten, da sie zu faul sind auszusteigen und auch zu faul sind, ihren Müll richtig zu entsorgen und sich meist auch nicht "um" die "Restaurants" aufhalten. Auch ich gehe da ab und zu mal essen. Ich habe noch rein gar nichts von dieser Initiative bemerkt. Peinlich ist, was man auf der Webseite zu dieser angeblichen "Kampagne" findet: Ein dummdämliches Spielchen ist alles, was denen einfällt.
Wie wäre es mit einem deutlichen Aufdruck auf den Takeaway-Tüten. Und nicht nur verschämt in winzig kleiner Schrift, sondern so groß, wie das schicke i'm lovin' it.

Samstag, 20. November 2010

Shopping für Männer

Das Klischee zeigt ja stets Frau im Shoppingrausch, während sich Mann genervt gelangweilt neben der Umkleidekabine im Sessel fläzt.

Kein Wunder liebe Modehäuser!

Auch ich brauchte mal wieder ein paar modische Bekleidungsstücke. In meiner Kreisstadt gibt es zwar an die zehn Geschäfte hierfür, die jeweils Verkaufsflächen von halben Fußballfeldern aufweisen, aber wehe, Mann betritt diese Läden. Die Hälfte davon ist grundsätzlich schon mal nur auf weibliche Kunden eingestellt. In den anderen muß ich mich dann erst einmal an endlosen Kleiderständern vorbeimogeln, um in die Herrenabteilung zu gelangen, die dann aus Sage und Schreibe zwei Kleiderständern besteht. Was soll denn das? Ziehen Männer nur ballonseidene Jogginghosen an oder fällt den Designern nichts ein? Für Frauen gibt es doch auch unendlich viele raffinierte Teile. Klar, männliche Kunden sind sicher nicht so experimentierfreudig und haben auch nicht unbedingt körperliche Attribute, die sie betonen wollen oder die sich für abwechslungsreiche Mode eignet, aber für ein wenig mehr Phantasie wäre doch wirklich mal Zeit. Für Frauen gibt es wunderbar figurbetonende Schnitte. Für Männer nur Schlabbersäcke. Eine Ausnahme mögen noch athletisch gebaute Typen darstellen. Die können sicher auch hauteng tragen. Aber die Typen mit ein paar Kilos zu viel stehen dann dumm da.
Ich will ein T-Shirt, daß lang genug ist, damit es nicht aus der Hose rutscht, da es bei Frauen zwar sexy sein kann, einen Blick auf den Slip zu erhaschen, wenn sie sich bücken - bei Männern will das aber keiner sehen (auch nicht bei den athletischen). Mal abgesehen davon, daß ich gerne mal einen Blick in die Statistik der weiblichen Nierenentzündungen werfen würde. Damit das besagte Shirt oder auch Oberhemd oder der Pullover lang genug ist, brauche ich 3XL oder gar mehr. Aber wieso gibt's nicht einfach mal ein längeres XL? XXXXL ist nicht nur lang, es ist auch breit. Gut, mein Kreuz ist nicht gerade schmal aber so fett bin ich auch noch nicht, daß ich den gerade nach unten geschnittenen Sack dann füllen würde. Also entweder kalter Rücken oder eine Stoffmenge um mich herum, in die selbst ich dann zweimal passe - super Schlabberlook.
Und gibt es für Männer wirklich nur schlicht gestaltete Oberkleidung? Warum nicht mal was raffiniertes, das nicht gleich lächerlich aussieht und das auch die Mehrheit der potentiellen Kunden tragen kann? Überall hört und liest man, daß die Gesellschaft zunehmend adipös ist nur bei den Modedesignern ist das wohl noch nicht angekommen. Oder sind die schon der Zeit so weit voraus, daß sie diesen Trend überspringen und bereits nur noch für den demographischen Wandel und die zunehmend veraltete Gesellschaft designen?

Ach ja: Ich bin dann in die Hauptstadt gefahren. Da gibt's ja so viele schicke Schoppingmals. Statt zehn, sind hier gleich dutzende Bekleidungsgeschäfte ... für Frauen. Und selbst bei renommierten Läden sieht's mau aus. Also doch zu C&A. Gut, daß es die schon seit meiner Kindheit immer noch gibt und dort die Verantwortlichen für den Einkauf oder die Eigenmarken ein wenig Zeitgeist haben und sich am Kundenstamm orientieren und nicht an den Träumen der Lifestylemagazine. Ärgerlich nur, wenn man dann endlich was schickes gefunden hat, die Farbe paßt, aber die großen Größen alle weg sind und S bis L gleich stapelweise scheinbar wie Blei in den Regalen liegt. Wie kommt das nur? Das lange XL-Shirt habe ich auch nicht gefunden.

Samstag, 6. November 2010

"Paßt nicht durch"

Erinnert sich wer an seine Kindheit? Hat nicht jeder dieses Holzspiel gehabt? Damals hat man gelernt, daß das runde nicht ins eckige paßt.

Hilfsarbeiter in Postfilialen und vor allem Verkaufspunkten haben diese Kindheitserfahrung offenbar durch die Bank weg ausgelassen. Vielleicht ist es auch Einstellungskriterium, bei diesem Spiel zu versagen. Wie sonst erklärt sich die folgende Begebenheit, die sich mehrfach wiederholte:

Ich verschicke regelmäßig Ware in die ganze Welt. EU-weit per Paketdienst aber den Rest verschicke ich per Post, da dies einfacher und in meinem Fall günstiger ist. Die Ware paßt dabei in eine Pappkiste mit den Abmessungen 200x150x70mm. das entspricht in etwa der Größe einer Kosmetiktücherbox. Damit es keinen Ärger gibt, soll die Sendung versichert sein und eine Trackingnummer haben. Als Postkunde ist man ja ein gewisses Angebotchaos gewöhnt und so informiert man sich im Vorfeld, was es an Möglichkeiten gibt. Natürlich denkt man angesichts der paketförmigen Verpackung als erstes an ein Paket. Nehmen wir mal an, das soll nach Kroatien gehen. Nicht so weit weg, eigentlich EU aber bei der Post/DHL dann doch eine Sache von €30,-. Etwas zu teuer. Da gibt's doch Päckchen. Doch leider vergessen die meisten, daß diese zwar teuer (€ 13,90) aber eben nicht versichert sind. Aber da tut sich die Lücke im System auf: Meine Pakete sind leicht (weniger als 2kg) und wenn man sich die Mühe macht, die Broschüre Leistungen und Preise ausgiebig zu studieren, findet man das passende günstige Angebot: Großbrief + Einschreiben bzw. Wertbrief International. Hört sich zwar kompliziert an, ist aber eine einfache Sache, wenn man sich die Teile einzeln anschaut:
  • Großbrief: Kostet in Europa (und nur bei einem Brief liegt Kroatien wirklich in Europa und nicht in der Welt) €3,40.
  • Einschreiben: Leistet für €2,05 eine Versicherung bis ca. €33,- und ermöglicht das Tracking bzw. wenn nicht, ist es das Problem der Post festzustellen, wo die Sendung ist und ob sie zugestellt wurde. Ich brauche auch keine Zusatzleistung wie Rückschein, da man im Zweifelsfall einfach einen kostenlosen Rechercheauftrag Online an die Post schicken kann und die dann den schwarzen Peter haben und einem nach einiger Zeit schriftlich mitteilen, das die Sendung wann und wo zugestellt wurde.
  • Wertbrief International ist notwendig, wenn der Warenwert höher als der Versicherungsbetrag des Einschreibens liegt. Für €2,05 (das ist der gleiche Preis wie fürs Einschreiben, welches beim Wertbrief nicht benötigt wird) kann man dann für je  €1,50 pro €100,- Warenwert beliebig die Versicherungssumme aufstocken.
Für wirklich günstige €5,45 bekommt man also in der Regel was man will.

Jetzt kommt aber der Haken, an dem die Postmitarbeiter scheitern: dem lesen ihrer eigenen Infobroschüre. Wenn man nämlich eine Sendung in Paketform ansieht, denkt man nicht an einen Brief. Der Kunde ist ja blöd. Also nimmt der Postmitarbeiter die Sendung, zieht die Schublade unter seinem Verkaufstisch auf und fördert so eine Paßschablone zu Tage. In dieser gibt es einen Schlitz, welcher die erlaubte Größe eine Großbriefes hat. Nun wird demonstrativ das Paket genommen und probiert, es durch den 2cm breiten Schlitz zu schieben. "Das paßt da nicht durch". Gut erkannt, das weiß ich und das kann man auch durch reine in Augenscheinnahme erkennen, denn meine Sendung ist 7cm dick - das ist der Punkt, an dem eigentlich die Kindheitserfahrung greifen sollten, bei der man lernt Größenverhältnisse per Augenmaß abschätzen zu können und nicht erst dadurch, daß man es hin und her wendet und ausprobiert.

Für den Postmitarbeiter kommt nun der Punkt, wo er dem Kunden erklären muß, daß das, was nicht durch den Schlitz paßt, kein Brief ist. Das wurde wohl auf den (halbstündigen?) Einweisungen für angehende Postverkaufspunktmitarbeiter als Lebensweisheit eingetrichtert.

Jaha. Aber wenn sie da mal ihre eigenen Produkte genauer studieren würden, dann wüßten sie, das es da eine Besonderheit gibt. Gut, ich gebe es zu: sie ist nicht leicht zu finden. In älteren Prospekten mußte man sich dafür über drei Fußnoten weit durchhangeln. Aber es ist so: Für einen Großbrief gelten in Europa und der Welt die Höchstmaße wie beim Maxibrief International. Wenn man diese Erkenntnis gelesen hat, geht's weiter zum Maxibrief International. Dort steht dann: Höchstgewicht: 2kg. Und: Höchstmaße: L+B+H = 900mm. Das ist fast ein Meter - das ist eine riesige Kiste! Und das ist ein Brief - auch wenn's nicht danach aussieht und nicht durch die Schablone paßt, die nämlich nur für nationale Sendungen konzipiert ist.

In meiner Stadt gibt es mehrere Verkaufpunkte. Jeder hat mehrere Mitarbeiter. Und jedesmal muß ich das neu erklären. Selbst allen Mitarbeitern bei der einzigen echten Postfiliale, habe ich das inzwischen beigebracht. Die kennen mich jetzt wenigstens und zicken nicht mehr rum. Die Personalfluktuation an den Verkaufspunkten ist aber so hoch, daß meine missionarische Bereitschaft langsam sinkt und ich genervt reagiere, wenn ich dann auf den Prospekt verweise, den Mitarbeiter auffordere, gemeinsam mit mir einen Blick hineinzuwerfen und dieser dann mit Unwillen reagiert und sagt "wenn sie das so wollen, mache ich das, aber auf ihre Verantwortung wenn's dann zurückkommt". Wow, das ist Servicebereitschaft und man sieht, wie sich der Mitarbeiter mit seinem Produkt, was er verkauft, identifiziert.

Ach ja: Mit der Erkenntnis, daß es ein Brief ist und ich ein Einschreiben will, ist es leider noch immer nicht getan. Jetzt kommt die nächste Hürde: Wenn ich die Sendung in ein nicht-EU Land schicke, handelt es sich um einen Warenexport. Der Empfänger ist also Mehwertsteuerbefreit. In meiner Rechnung wird diese nicht ausgewiesen. Dafür verlangt aber das Finanzamt einen Exportbeleg, da ich sonst zur Nachzahlung der Mehrwertsteuer verpflichtet werde. Kein Problem: Dazu ist der Postmitarbeiter verpflichtet, den Empfänger auf dem Kassenbeleg des Einschreibens (mit der aufgedruckten Trackingnummer) handschriftlich einzutragen. Immerhin: die echten Postangestellten wissen und machen das. Aber bei den Verkaufspunkthiwis stößt mein Hinweis darauf auf ungläubige Ablehnung. Gut, dann bitte einen Kuli, ich mache das selber. Ist ja auch doof, wenn so ein unbequemer Kunde, an dem man vermutlich nur ein paar Cent verdient den Betrieb des Zeitungskiosk lahm legt. Aber ich habe ja eigentlich andererseits keinen gezwungen, diese Postdienste zu offerieren. Aber ich erwarte dann wenigstens, daß in meiner Anwesenheit die Einschreibenaufkleber auf die Pakete geklebt werden und nicht liegengelassen werden ("das mache ich dann später"), um lieber die genervt wartenden Nikotin- und Lottosüchtigen abzufertigen. Sind die eigentlich genervt, weil ich so unbequem bin und eine angebotene Leitung auch wünsche oder weil sie erkennen, daß der Mitarbeiter unwissend ist? leider befürchte ich, daß der Groll gegen mich gerichtet ist.

Donnerstag, 4. November 2010

"Das liegt dann an Ihnen"

Digitalfotos lasse ich normalerweise im Labor auf Papier ausbelichten. Die Qualität ist unschlagbar und es sind echte, rasterfreie, chemisch entwickelte Fotos und keine ausgedruckten. Um mal eben ein paar Schnappschüsse an die Kids vom Handballverein zu verteilen, lohnte der Aufwand nicht und ich probierte die Drucker im Drogeriemarkt aus.

Mit katastrophalem Ergebnis. Fünf Abzüge der gleichen Bilddatei sollten doch eigentlich gleich aussehen. Aber nicht bei Rossmanns Kodakprintern. Bei einigen Ausdrucken gab es starke Farbfehler. Also mal eben zur Fachverkäuferin hin und nachgefragt wie man da vorgeht, damit ich fünf gleiche (halbwegs gute) Abzüge bekommen. Irgendwie verstand die Frau einfach nicht worauf es ankommt. Erst begriff sie gar nicht die Aufgabenstellung und dann kam "wenn die Bilder unterschiedlich sind, liegt das wohl an ihren Daten". Wie bitte? Eine Datei, fünf Abzüge, manche davon sind OK, andere nicht, das ist dann mein Fehler? Auch nachdem sie dann zustimmte, weitere Ausdrucke zu machen ("aber nicht zu viele, denn wir wollen ja nicht lauter Abzüge haben und wenn das an ihnen liegt..."), begriff sie das Problem nicht und zuckte nur die Schultern: "liegt dann an den Bildern, kann man nichts machen".

Freitag, 29. Oktober 2010

Präimplantationsdiagnostik

Ein heißes Thema derzeit. Eigentlich bin ich eher für die Möglichkeiten, schwerwiegende Erbkrankheiten zu erkennen und ggf. sich sogar dann gegen eine Befruchtung auszusprechen.

Was aber, wenn PID zum Standard wird? Ein Argument der Gegner ist derzeit, daß die Zulassung des Verfahrens die (derzeit) lebenden Behinderten abwertet. Was aber ist mit zukünftig behinderten Menschen? Wenn es erst einmal Standard ist, Behinderungen ausschließen zu können, wie wird dann die Gesellschaft über diejenigen denken, die dann behindert auf die Welt kommen? Vielleicht weil sich die Eltern den Test nicht leisten konnten oder nicht in einem Industrieland leben oder nicht wollten? Zum Beispiel, weil das Elternpaar auf natürlichen Sex und nicht auf Reagenzglasbefruchtung steht? Der Behinderte wird dann stets gebrandmarkt sein.

Zudem wird die Politik schnell wieder eine neue Minderheit entdecken, die man weiter diskriminieren kann: Es ist doch klar, daß die Krankenkassen-
versorgungsleistungen, Bildungsmöglichkeiten usw. für behinderte Menschen ganz schnell gekürzt werden. Schon heute ist nicht genug Geld für diese Menschen da - später wird es noch weniger sein, denn alle gesunden werden sagen, daß für diese Menschen kein Geld aus der Gemeinschaft ausgegeben werden soll, wenn ihre Situation doch hätte vermieden werden können. Es trifft immer die ärmsten und hilflosen, für die es keine große Lobby gibt.

Und was ist mit denjenigen, die zwar gesund sind, aber bei denen das Risiko besteht, doch noch krank zu werden? Klar wird man gleich ein Gesetz erlassen, daß Diskriminierung von nicht genetisch reinen Menschen verhindert. Aber welche Wirkung hat das denn in der Praxis? Schon heute funktioniert das nicht. Arbeitgeber stellen z. B. junge Frauen teilweise ungern ein, weil die ja dann bald ein Kind bekommen und im Betrieb ausfallen - verboten, aber gängige Praxis. Und ein Gentest von ein paar beim Vorstellungsgespräch verlorenen Hautschuppen oder Haaren ist so einfach und unauffällig durchführbar. Wie das dann aussieht, wird in dem sehenswerten Film Gattaca gezeigt.

Ich weiß auch keine Lösung, denn ich kann gut verstehen, wenn man als Elternteil schwerwiegende Behinderungen für Neugeborene vermeiden will. Aber es muß wohl die Ausnahme bleiben. Z. B. bei hoher Wahrscheinlichkeit für eine Behinderung aufgrund der Erbeigenschaften der Eltern und nicht einfach wahllos alle Verdachtsmomente abklären.

Donnerstag, 21. Oktober 2010

Alfred der Ritter

Gestern war ich mit meiner Tochter im Kölner Schokoladenmuseum. Eigentlich ist es ja eher ein Verkaufsshop mit angeschlossenem Alibi-Museum. Darüber kann man ja noch hinwegsehen (wenn man sich denn erst einmal den horrenden Eintritt leisten kann). Was dem Faß aber wirklich den Boden ausschlägt ist die Abteilung "Kult" und die dortigen Computerspiele für Kids.
Eins der Spiele verlangt vom Spieler, daß er Geschmackssorten, die es nicht gibt, einer handelsüblichen Schokoladensorte auszusortieren. Was hat so ein Spiel in einem "Museum" zu suchen? Ich kann hier weder einen pädagogischen Nutzen sehen, noch erschließt sich mir, was ein Kind hier über Schokolade lernt. Es ist doch vielmehr ein Test, wie gut mein Kind das Produkt kennt. Also im Grunde, wie gut die Werbung funktioniert und wie aufmerksam das Produkt wahrgenommen wird. Ginge es einzig um ein kurzweiliges Vergnügen, hätte man sicher auch anderen Motive finden und vielleicht ein Memoryspiel entwickeln können. Paranoid wie ich bin, nehme ich sogar gleich an, daß die Spiele mitprotokolliert werden und die Werbeabteilung dann die Ergebnisse nutzt, um neue Sorten, Verpackungen oder Kampagnen zu entwickeln.

Auch wenn meine Tochter sehr erbost war, als ich sie vehement von dem Spiel wegzog, so denke ich, sind hier die Grenzen des guten Geschmacks (um den es doch in diesem Haus überall gehen soll), stark überschritten. Leider weisen auch andere Spiele hier eine ähnlich perfide Ausrichtung auf, so daß ein schaler Geschmack im Mund verbleibt, über den auch das Schockotäfelchen zur Begrüßung oder der wiederholte Gang zum Schokobrunnen nicht hinweg hilft.

Freitag, 24. September 2010

Frohe Ostern!

Es ist der 24. September. Bis Heiligabend sind es noch genau drei Monate oder 91 Tage. Gestern erst war Herbstanfang. Die letzten Tage herrschte schönstes Frühlingswetter.

Aber im Supermarkt ist bereits Weihnachtszeit. Bereits in den letzten Wochen füllten sich die Regale langsam mit Stollen und Lebkuchen. Jetzt sind ganze Gänge bis zur Decke hoch vollgestapelt mit allem erdenklichen Weihnachtsnaschwerk. Haben die Hersteller Platznot? Müssen sie die Lagerhallen für die Osterartikel frei räumen? Was soll das? Wie soll ich meinem Kind nun zweieinhalb Monate bei jedem Einkauf erklären, daß wir erst im Dezember davon kaufen werden und der Adventskalender die letzten 24 Tage anzeigt und nicht 91 Türen hat? Klar, frisch ist auch der echte Dresdner Christstollen und der Lebkuchen sowieso garantiert nicht. Der wurde vermutlich bereits Anfang des Jahres abgepackt.
Bereits im Sommer mußte man sich ja schon die Herbstdekoartikel anschauen. Wer will denn da in die Sommerfrische fahren, wenn zu Hause schon Herbst angezeigt ist. Gut, der deutsche Sommer ist auch nicht mehr das, was er mal war, aber muß man das denn so deutlich zeigen? Oder ist das ein Verkaufstrick in Absprache mit den Reiseunternehmern: Früh die kalte Jahreszeit androhen und gleichzeitig Werbung für die Karibik machen?

Von den Klamottengeschäften kennt man das ja schon lange: Wer einen warmen Wintermantel braucht, muß den im Sommer kaufen. Damit man dann im Winter feststellt, daß der Mantel bei -10 Grad nicht so kuschelig warm ist, wie damals bei 35° im Laden. Und das es doch einen Unterschied macht, ob Frau nur ein sexy Top an hat oder in drei Lagen Winterpullis gehüllt ist. Aber Klamotten kaufe ich nicht zweimal die Woche,  so daß ich nicht so oft darauf aufmerksam werde.

Ich muß gestehen: Auch ich bin der Sache erlegen: Es gibt ein paar Weihnachtssüßigkeiten, die könnte ich immer essen. Gut, dann verkauft doch auch Zimtsterne und Marzipan das ganze Jahr über bei den normalen Süßigkeiten, wenn die Jahreszeit eh keine Rolle mehr spielt.

Sonntag, 19. September 2010

Noch mehr Abzocke - jetzt bei BB Radio

Statt Fernsehen nun im Radio - da ist es ja irgendwie noch penetranter:

An einer Birke hängen 90 Birnen. 13 reife Birnen fallen ab, 24 Birnen werden von Kindern gepflückt und 8 von Raupen gefressen. Wieviele Birnen hängen am Baum?


Eine Birke hat keine Birnen

Das ist nicht nur frech, ist aber wohl die Masche, denn man findet diese und andere Lösungen auf deren Webseite:

  • Wie wird die Hauptstadt Spaniens richtig ausgesprochen, Barselona oder Barzelona? Madrid
  • Eine E-Lok fährt von Norden nach Süden. Der Wind kommt von Westen, wohin weht der Dampf? Eine E-Lok produziert keinen Dampf
  • Ein Hahn legt in einem Stall ein Ei. Vor dem Stall lauern ein Dachs, ein Fuchs und ein Kuckuck. Wer holt sich das Ei? Ein Hahn legt kein Ei.
  • Wie oft kann man einen 1000-Euroschein in 10-Euroscheine wechseln? Es gibt keinen 1000-Euroschein.
  • Wenn man 7 Heuhaufen und 11 Heuhaufen zusammenträgt, wieviele Haufen hat man dann? Einen Heuhaufen!

Anscheinend sind die Hörer so verblödet, nicht nur da anzurufen. Die machen sich nicht einmal die Mühe, sich neue Fragen auszudenken, sondern nehmen heute die gleiche Frage, wie schon am 23.5.2010
Peinlich ist auch das heruntergeleiere der Teilnahmebedingungen. Aber immerhin erfährt man so etwas spannendes: Die Gewinnchance beträgt 1:200.000 (oder auch vielleicht mal 2:200.000)!
Rechnen wir mal: 50 Cent pro Anruf kostet der Spaß. Ich gehe davon aus, daß die genau wissen, wieviel sie verdienen wollen. Also rufen 200.000 Leute an. Das macht 100.000 Euro Umsatz. Der Telefondienstleister verdient auch was. Mal wahllos einen gegriffen: Ausschüttung "ab 31 Cent/je Anruf". Macht also für den Sender schlappe 62.000 Euro Gewinn! Klar, da kann man es sich leisten lächerliche 500 Euro Gewinn zu vergeben. Vielleicht bleibt ja auch noch was übrig, um sich weitere pseudo-wohltätige Aktivitäten auszudenken und generös Öffentlichkeitsarbeit zu leisten.

Montag, 13. September 2010

Lidl lohnt sich. Für Ihren Orthopäden

Einem Einkauf bei Lidl stehe ich immer zwiespältig gegenüber. Einerseits ist es günstig und sie haben einige interessante Artikel und es geht auch meist recht zügig; andererseits sind da die Einkaufswagen: ich hasse sie!

Es sind die wohl größten, die es gibt. Vor allem sind es die tiefsten. Jeden Artikel muß man sorgfältig bis zum Korbboden begleitend ablegen, da der freie Fall zu weit wäre. Warum müssen die Dinger nur solche Baumarktmaße haben? Ich habe Rücken. Jedes mal bücken, um ein Paket hineinzulegen, ist unbequem. Und an der Kasse alle wieder raushieven  und anschließend gleich wieder reindrapieren und am Auto noch mal alles raus.
Klar: Psychologisch ist das günstig - für den Discounter - denn so wirkt der Wagen leer und der Hamsterinstinkt will ihn füllen. Aber bitte, wer kauft denn bei Lidl primär ein? Renter, die nur ein paar Dinge kaufen/benötigen/tragen und niedrige Einkommensschichten. Letztere haben gar kein Geld, um die Karre voll zu stopfen. Schon mal bei Lidl regelmäßig jemanden gesehen, der einen Großeinkauf aufs Band stapelt und die Kapazitäten dieser Lastkähne wirklich braucht? Selbst beim Tochterunternehmen Kaufland sind die Wagen kleiner - und da sehe ich öfter Großeinkäufer. Warum also dann diese Psychotricks? Rentner bücken sich bestimmt nicht gerne - auch wenn sie kleiner sind. Und mich törnen die Einkaufswagen extrem ab - bin ich alleine?

Montag, 6. September 2010

VW Abzocke mit Murx

Gestern habe ich mal wieder meine Einzelsitze in meinen Bus einbauen wollen. Mal abgesehen davon, daß ich mir wieder den Rücken verrenkt habe, beim Teile aus dem Keller tragen, konnte ich den einen nicht verschieben.

Also mal ein wenig gesucht und nach erfolglosem fetten festgestellt, daß einer der in die Schiene einrastende Verriegelungsbolzen abgebrochen ist. Da haben die VW Techniker aber auch mal wieder gepfuscht: Die ganze Mechanik ist ausreichend massiv, um einen halben Panzer daraus zu schmieden, aber das fragilste Teil ist dann aus sprödem Plastik. Kein Wunder, daß das irgendwann bricht. Auch der Halter für den anderen Bolzen zeigt schon Risse.

Als mein Kumpel sagte, "daß kannst Du dann ja als Ersatzteil kaufen", lächelte ich erst mal mild und meinte, bei VW bekommt man bestimmt nur die ganze Konsole und nichts einzeln. Aber siehe da: das Teil hat eine Nummer. Also zu VW und zwei kaufen. Als der Freundliche dann lapidar meinte, er wolle pro Stück 30 Euro haben, verschlug es mir die Sprache. Da kann ich mir die Teile ja vom Schlosser gleich komplett aus Metall drehen lassen. Ohne mich. Das nenne ich mal abzocke: erst Murks bauen und dann kassieren. Jetzt werde ich im ersten Schritt mal probieren, wie gut Zweikomponentenkleber hält.

Ökotussi

Was mich (auch) nervt, sind unnötige Eintrittskarten. Wenn ich für eine Veranstaltung Eintritt zahle, zeige ich zwei Schritte später einem Eintrittskartebabreißer diese. Warum nötigen die mich immer, diese entwertete Karte dann wieder zurückzunehmen? Es mag Leute geben, die sammeln diese. Ich nicht. Warum soll ich mich um die Müllentsorgung ihres Verwaltungsapparates (bezahlen - kontrollieren) kümmern? Gestern im Oranienburger Schloßgaten wieder. Kommentar des Kontrolettis: "Ich habe hier gar keinen Papierkorb". Ja, ist das mein Problem? Und deswegen soll ich die Karte nun zum nächsten Mülleimer tragen? Oder einfach auf den geharkten Parkboden fallen lassen?

Grummel.

Später machte mich meine Begleitung dann darauf aufmerksam, daß ich mich nicht so anstellen soll. So was törnt jede Frau bis auf eine Ökotussi ab. Recht hat sie vermutlich. Vielleicht werde ich mich bessern und den Kampf im erziehen von Eintrittskontrollsystemen aufgeben.

Donnerstag, 2. September 2010

Arbeits-Mutter

Ich glaubte mich verhört zu haben: "Deutschlands Job-Moms ..." Aber dahinter verbirgt sich tatsächlich eine Werbekampagne für die Wii. Wenn das kein Kandidat fürs Unwort des Jahres ist. Was ist nur aus der Emanzipation geworden, daß sich Frauen nun so nennen lassen müssen? Wo ist Alice Schwarzer, wenn's wirklich mal d'rauf ankommt? Und was machen die Job-Dads? Die dürfen gar nicht erst mitmachen - ich fordere Gleichberechtigung!
Zum Glück haben die Werbeprofis eine dermaßen dämliche URI gekauft, daß der Werbekampagne vermutlich viel Aufmerksam entgehen wird (man sollte denen vielleicht auch mal sagen, daß reine Flash-Sites ohne alternatives HTML-Angebot im Rahmen von Barrierefreiheit out sind - aber Menschen mit jedweder Art von Behinderung sind vermutlich nicht cool genug für Nintendo oder haben keinen Job und/oder sind keine Mom), denn intuitiv landet man woanders (bei einer noch dämlicheren Werbeabzocke).

Dienstag, 31. August 2010

Abzocke

Mein Tagesablauf bringt es mit sich, daß ich morgens Fernsehen kann, während ich die ersten Arbeiten am PC verrichte und z. B. meine emails durchgehe. Meistens läuft Pro7, denn da gibt's wenigstens ein paar - wenn auch eher blöde und schon zig mal gesehene - Serien und kein dummes Wetter-ach-sind-wir-und-die-Promis-alles-lustige-Leute-gequatsche. An Werbung hat man sich ja schon gewöhnt, was mich aber noch viel mehr nervt, sind die zwei Quizbreak-Unterbrechungen. Gut, wer so doof ist und 9Live schaut, der will's nicht anders. Aber muß ich mir wirklich anschauen, wie Leute abgezockt werden? Wen trifft es denn? Arbeitslose Harz-IV-Empfänger, um mal beim Klischee zu bleiben, denn der Rest der Bevölkerung arbeitet um die Zeit schon. Und der Mensch, der für sein Geld schuftet, wird es wohl kaum zum Fenster raus werfen und auch nur einmal 50 Cent in einen Anruf investieren. Aber ein Mensch, der nicht viel Einkommen hat, zu Hause sich langweilt und frustriert ist, der ist für so ein "kleines Glück" sicher empfänglich.

Es g'winnt a jeder irgendwann,
weil man net nur verlier'n kann!
Es kommt a jeder an die Reih',
der ane nie, der and're glei! [...]

Ansonsten würden die ja nicht Sätze wie

Einige unserer Zuschauer haben [...] ihr Telefonierverhalten nicht immer unter Kontrolle, so dass ihnen außergewöhnlich hohe Telefongebühren [...] in Rechnung gestellt werden.

in ihre Teilnahmebedingungen schreiben.

Aber trotzdem: Wie gutgläubig muß man denn sein, wenn man bei der Frage "Welche Tiere die auf E enden suchen wir?" mit drei verdeckten Lösungen anruft? Kaum ein Mensch wird eins der Lösunsworte Alpenkrähe, Herbstschnake oder Regenbremse kennen. Und Hase, Löwe und Co. wird da mit Sicherheit nicht stehen - so weit sollte man doch denken können, denn dann würden die nie den fiktiven Preis in vierstelliger Höhe über die Telefonkosten finanzieren können. Übrigens: Nicht einmal die Wikipedia kennt die Herbstschnake und Google findet auch nur 19 Treffer (bing ganze 3 auf 2 Websites).

Montag, 30. August 2010

Prima Klima in der Tupperwarenkasse

Ich esse zwar nicht gerne Möhren, aber der Figur wegen ist es wohl besser sich daran zu gewöhnen. Nur dumm, daß die immer nach wenigen Tagen Kühlschrank die Konsistenz von Gummi annehmen. Nach ein wenig suchen stoße ich auf die bekannten quietschbunten Plastikdosen. Allerdings trifft mich der Schlag bei den aufgerufenen Neupreisen: 20 Euro ist ja wohl heftig und weder mit Material-, noch mit Entwicklungskosten zu begründen. Aber gut, was investiert man nicht alles in seine Gesundheit? Und im Auktionshaus habe ich dann eine Dose für etwas unter 10 inkl. Versand ersteigert. Bei mir angekommen bin ich angesichts des primitiven Funktionsprinzips enttäuscht: Da sind einfach zwei Löcher in der Seite, die je nach Inhalt geöffnet oder geschlossen werden. Und für Karotten sind beide Löcher zu - also nichts weiter als eine dichte Frischhaltedose.
 
Für alle, die etwas sparen wollen, hier ein Tip: Kauf Dir drei billige große Dosen im Schnäppchenmarkt à etwa 4 Euro und bohre in eine ein Loch und in eine zwei Löcher mit ca. 3 mm Durchmesser. Jetzt kannst Du Dein Grünzeug je nach Notwendigkeit in eine der drei Dose packen. Ob der geriffelte Boden wirklich bdeutsam ist, um Kondenswasser vom Grünzeug fernzuhalten, weiß ich noch nicht, aber da kann man sicherlich ein billiges Plastikgitter finden und auf den Boden legen.

Samstag, 28. August 2010

Ich will doch nur 'n Telefonanschluß haben. Teil XII

Vodafone hat wirklich ein Problem: Da bekomme ich doch tatsächlich wieder eine Rechnung in der sie mir 53 ct für Internet flat für Juli/August berechnen. Wie gerne hätte ich die bezahlt, wenn ich doch irgendwann mal einen Flatrateanschluß bekommen hätte. Frech sind dann schon die 1,23 für Überweisung kostenpflichtig - soll ich etwa dafür zahlen, daß ich zahlen kann und kein Vertrauen in den Saftladen haben und meine Einzugsermächtigung zurückziehe?

Donnerstag, 26. August 2010

Oh Mann Bill

Ich habe mir eine externe Festplatte zugelegt. Sagenhafte 1,5 TB für € 80,- und das auch noch mit WD Markenplatte. Da konnte ich einfach nicht widerstehen, nachdem ich mal eben grob überschlagen habe, daß da dann um die 1.000 Filme drauf passen und ich keine CDs mehr brennen muß, wenn ich mal einen Film sehen will, denn ich kann dann den Film einfach per USB auf die Platte kopieren und die Platte per USB an meinem DVD Player anschließen.
Da die Platte mit NTFS formatiert ist, erkennt der Player die Platte erst einmal nicht. Also mit FAT32 formatieren. Unter Windows klappt das gar nicht. Also per DOS. Nach einigen Stunden ackerns, dann diese Info:
Wirklich clever dieses System, dafür ein paar Stunden Zeit zu brauchen.

Also ein wenig surfen und rausfinden, warum es nicht klappt. Und siehe da: MS Windows ist einfach zu doof und will das aus irgendwelchen philosophischen Gründen einfach nicht. Also ein Tool wie Fat32Formatter 'runterladen, 10 Sekunden warten und glücklich sein. Warum nicht gleich so, jetzt steht dem FIlmvergnügen nichts mehr im Weg.

Datenselbstauskunft

Seit April kann man nun endlich von den Datensammlern erfragen, welche Daten über einen gesammelt werden. Beim Handyvertrag, Kredit (-kauf), Payback usw. sammelt nicht nur die Schufa fleißig Daten. Viele Auskunfteien kennt man nicht mal. Infos von Plusminus lesen.
Allerdings muß man jede einzeln Anschreiben. Die Verbraucherzentrale hat eine Liste (PDF) mit den wichtigsten Anbietern erstellt. Keine Ahnung welcher Bürohengst das PDF erstellt hat, aber gebrauchen kann man es nicht. Will man die Adressen per cut&paste in einen Brief einfügen (Musterbrief, PDF), muß man feststellen, daß die es irgendwie geschafft haben das PDF so zu erzeugen, daß der markierte Text beim Einfügen total verwurschtelt wird. Da ich keine Lust zum abtippen hatte, dachte ich, das PDF mit Acrobat konvertieren zu können - ergebnislos. Also OCR. Im Web gibt es einige kostenlose Onlineanbieter. Flugs von dem PDF einen Screenshot gemacht und mal sehen, was die Anbieter daraus machen. Allerdings spucken die dann einfach eine Textliste aus, die mir nicht hilft. Aber nach einigem suchen doch was gefunden: http://www.novadys.net/ konvertiert in verschiedene Zielformate. So, nach knapp einer halben Stunde habe ich aus dem PDF den Text in kopierbarer Form. Abtippen hätte wahrscheinlich weniger Zeit gekostet, ist aber eben nicht so elegant.
An alle acht Datensammler einen Brief geschickt und mal abwarten.

Heute kam dann nach nicht mal drei Tagen auch schon eine Antwort von Creditreform: Wo ich nicht alles schon einen Handyvertrag hatte... Und Zahlungswillig bin ich laut Scorewert auch nur zu 96,20 %. Das ist Klasse E. "Aufgrund von Daten zur Person (Alter und Geschlecht) und von Adressdaten." Naja, immerhin ist Klasse A auch nur zu 98,67 % sicher - wirklich trauen tun die also keinem.

Facebook

Ich kann ja einfach nicht das Prinzip Facebook verinnerlichen. Aber brauche ich auch nicht. Aber eine Bekannte war bei Facebook angemeldet, hat nun erkannt, daß es da nur darum geht, eine große Zahl bei seiner Freundestatistik zu sehen und Datenschutz eher klein geschrieben wird und wollte nun ihr Profil gelöscht haben.
Gar nicht so einfach. Nachdem sie es nicht geschafft hat, bat sie mich. Auch ich mußte suchen. Hat sicher Methode, daß man erst über die Hilfe was zum Thema findet und dann auch noch genau lesen muß, um zu erkennen, daß es deaktivieren und löschen gibt. Der Link zum wirklichen löschen ist dann auch noch mal unauffällig. Und gelöscht wird dann auch nicht sofort, sondern erst in 14 Tagen. So was nennt man wohl Kundenbindung. Echtes Interesse am Verlust von Daten haben die vermutlich auch nicht.

Mittwoch, 25. August 2010

Ich will doch nur 'n Telefonanschluß haben. Teil XI

Man glaubt es kaum: Ich habe ISDN und DSL!

Keine 2h nach meinem Anruf kam auch schon der Techniker, der gerade in der Gegend war. Und siehe da: jetzt läuft's - nach knapp drei Monaten.

Und die Geschwindigkeit geht auch: DSL 3000 ist verfügbar:

Ich will doch nur 'n Telefonanschluß haben. Teil X

Hat irgendwer geglaubt, daß nach Ablauf der 24h der Anschluß läuft?

Tut er nicht. Beim Service hat die Frau dann die Leitung getestet und welch Wunder: da liegt eine Unterbrechung vor. Da muß ein Techniker kommen. Und welch Wunder: der will sogar heute von 13-16 Uhr kommen. Mal sehen.

Dienstag, 24. August 2010

Ich will doch nur 'n Telefonanschluß haben. Teil IX

Heute sollte mein Anschluß kommen. Dem Schreiben zu entnehmen im Laufe des Tages - voraussichtlich bis spätestens 19 Uhr.
Es ist nach 19 Uhr und kein Techniker in Sicht und auch kein ISDN, wie ein Test durch Anschluß von Splitter und NTBA bestätigt. Also mal anrufen. "Der Tag ist ja auch noch nicht um, der hat 24h". Schlaumeier, aber da kommt ja jetzt wohl kein Techniker mehr. "Der kommt sowieso nicht." Aha. Woher soll man das denn wissen? Gut, daß ich mir nicht einen weiteren Tag von meiner Arbeit frei nehmen mußte. Dafür einen Urlaubstag zu opfern hätte mich ja noch mehr angekotzt. Wenn also bis Mitternacht nichts passiert, dann darf ich den Service noch mal anrufen, denn "19 Uhr ist nur ein Richtwert".

Montag, 23. August 2010

Bloggen

Neu hier und schon mißfällt mir was: Wieso steht immer der neuste Eintrag oben und es läßt sich nirgends ändern? Ist doch bescheuert. Wenn ich Tagebuch schreibe, fange ich doch auch nicht hinten im Buch an und schreibe mich dann nach vorne durch. wenn der Leser etwas dann im temporal richtigen Kontext lesen will, ist er ja nur mit blättern beschäftigt: von oben nach unten lesen und dann wieder hochblättern.

Na mal sehen, wie lange meine Blogleidenschaft anhält. Ich frage mich eh, wer hier liest oder ob man nur für sich selber tippt.

Sonntag, 22. August 2010

Beach-Party

Gestern war hier bei uns Beach-Party. Angesichts meines Frauen-Defizit ist das natürlich ein Muß-Termin. Also hin und mit ein paar Leuten getroffen. Leider war es mal wieder der reinste Kindergeburtstag.
Mädels waren zwar da, aber man müßte schon nach der Devise "zweimal vierzehn ist auch achtundzwanzig" vorgehen, wenn man sich nicht strafbar machen will. Wo nur treiben sich die ab echten 28 rum? Die können doch nicht alle Mami spielen und wenn doch, müssen sie doch trotzdem mal raus, denn angeblich werden doch so viele Mamis von Papi verlassen und dann?
Aber auch die Musik: zum Davonlaufen. Umpf-Umpf-Umpf. Alles nur Techno-Resamples. Gibt es heute keine Lieder mehr, die man in der Disco spielen kann, in denen auch Text vorkommt? Sonst haben deutsche Musiker uns doch so viel mitzuteilen und alle hören mit verklärtem Blick im Radio zu oder wählen die dann sogar zum Eurovision-Star. Ich will tanzen, mitfeiern, mitgrölen können und nicht "put your hands in the air", weil der DJ-Fuzzi das gerade in sein Mike grölt.

Samstag, 21. August 2010

Ich will doch nur 'n Telefonanschluß haben. Teil VIII

Ich dachte eine kleine Pause zum kräftig ablachen ist hilfreich.

Ich, denen vertrauen? Womit hat sich das denn ein Telefonanbieter verdient? Keine Chance. Bitte alles stornieren.

Ich habe das dann noch mal Online gemacht. Dann eben nur drei MSNs. Muß ich mit leben lernen. Hauptsache endlich mal ein Anschluß. Und selbst wenn ich dann später noch weitere Bestelle, ist das immer noch billiger, wenn das € 10 ,- kostet und ich 50,- sicher gutgeschrieben bekommen habe.

"Vielen Dank für Ihren Auftrag. Gern kümmern wir uns [...]. Bevor (ohoh) wir für Sie tätig werden (sind sie es nicht schon geworden - mit der Auftragsbestätigung und mit diesem neuen Schreiben - egal, auf 'nen Formulierungskurs habe ich jetzt keine Lust), haben wir noch eine Frage an Sie. Leider können wir Sie nicht telefonisch erreichen. Bitte rufen Sie zurück."

Klar mache ich sofort. Ich will ja nicht Schuld an irgendwelchen Verzögerungen sein.

"Ah ja. Ja, wir konnten Sie unter der Nummer 12345 nicht erreichen". Kann ich mir denken. Warum sollte ich denen auch meine echte Handynummer nennen? Nur damit ich dann Werbeanrufe von denen, und sonst wem erhalte? Also: "Isch abe doch gar keine Auto - äh Telefon". "Aber ich muß doch hier was eingeben. Wenn Sie nun der Techniker anrufen will." Haha. Selten so gelacht. Wann hat mich denn je ein Techniker oder sonst wer angerufen in den letzten Monaten, als der Techniker definitiv bei mir vorbeikommen sollte. "Ich habe kein Telefon". "Auch nicht...". "Nein!". "Aber dann kann ich den Anschluß nicht bearbeiten". "Ich habe kein Telefon. Ich will eins haben. Deshalb habe ich bei Ihnen einen Anschluß bestellt. Wenn ich den habe, dann habe ich auch ein Telefon. Bis dahin habe ich keins." Bin ich hier beim Hauptmann von Köpenick gelandet? "Na gut, dann trage ich hier halt keine Angabe ein." Geht doch. Ach übrigens, wo wir uns jetzt so gut verstehen: Ich hätte doch eigentlich gerne fünf MSNs und das konnte ich doch Online nicht auswählen. Können Sie da nicht was machen? Sie kann.

Ich habe inzwischen sogar einen Anschalttermin: Der war am vergangenen Donnerstag. Wer kam nicht? Der Techniker. Er rief auch nicht an. Aber  nachmittags kam die nette Christel von der Post. Die ruft nicht an, die kommt einfach. Und die hatte einen Brief: Meine fünf (yes!) zukünftigen MSNs. Und noch einen Brief: mein neuer Anschalttermin. Der ist in drei Tagen - vielleicht.

Donnerstag, 5. August 2010

Ich will doch nur 'n Telefonanschluß haben. Teil VII

Was nun? Alle Hoffnung fahren lassen? Zurück in die Steinzeit, Eremit werden, Insel in der Südsee?

Nein, noch mal dem rosa Elefanten ins Maul blicken. Neuer Auftrag Online. Hm, da kann ich irgendwie nicht angeben, daß ich mehr als drei MSNs will. Aber die stehen mir zu. Ich zahle viel Geld zukünftig monatlich. Ich will sie. Also bei der Bestellhotline anrufen. "Ja, das kann ich jetzt auch nicht machen. Aber Sie können dann später ja einen Änderungsauftrag machen." Ich bin ja nicht doof: "Der kostet doch aber was oder?". "Ja." "Wieso? Mir stehen die doch zu bei Auftragserteilung - nicht als Änderung." Ah, ein unbequemer Kunde: abwimmeln! "Ich verbinde sie mal." ... "Ja, das geht. Wieso konnte die das nicht komisch. Egal, mal schauen. Wow, alle Daten schon da (haha, woher die wohl stammen - bloß den Mund halten). So, alles fertig." Ich bin ja nicht doof (hat ich's schon gesagt?): Was ist denn mit den 50 Euro Online Gutschrift auf die happigen 60 Anmeldegebühr? "Ne, das geht nicht, wir sind ja hier nicht Online". "Ja, aber Online kann ich nicht meine Mehr-MSNs bestellen." Ohoh, unbequemer Kunde! "Moment mal." Dummdidumm, Trallalala. Hat eigentlich schon mal jemand sich über die nervigen Wartemusiken und Ansagen gemeckert? Bestimmt. Aber vielleicht mache ich das auch bald noch mal. "Hallo. Haben Sie ein Handy? Da könnten wir dann was machen" "Ja, aber ich will kein Handy. Ich will ISDN und DSL!" Schweigen. "Na gut, dann kann ich 30 Euro machen." "Nein! 50 ist angesagt! Ich will meine 50!". Unbequemer Kunde... "Na gut." Ich bin immer noch nicht doof: "Das steht aber dann auch auf der Auftragsbestätigung?" "Nö, das kann ich nicht machen. Das wird Ihnen dann auf der ersten Rechnung gutgeschrieben." Jaja, und wenn nicht? Wer hält dann den Kopf hin? Nene, nur was ich schwarz auf weiß habe usw. Und jetzt kommt's: "Da müssen Sie mir einfach mal vertrauen."

Dienstag, 13. Juli 2010

Ich will doch nur 'n Telefonanschluß haben. Teil VI

So, geben wir doch Vodafone noch mal eine Chance. Veräppeln lassen muß ich mich nicht, wenn der rosa Riese als Marktführer auch nicht seine Daten im Griff hat, Aufträge nicht bearbeiten kann und ich dafür auch einiges mehr monatlich zahlen soll. Diesmal will ich aber Service. Jemand nettes zum anlächeln: Also in den schicken Vodafone Shop gepilgert. Hier kriege ich zwar keine € 50,- Online-Gutschrift, denn fürs nette Lächeln muß man ja bezahlen aber ich kann mein neues Modem gleich mitnehmen und auch den Surfsofortstick diesmal und er ist gleich freigeschaltet- nett. Das hatte die Dame von O2 auch gemacht und da habe ich keine 50 Tacken auf den Tisch legen müssen - aber von der wollte ich ja auch keinen langfristigen Vertrag bei dem ich mich 24 Monate binden muß und regelmäßig was zahle.

Die Zeit verstreicht. Der Surfsofortstick ist schrottig. Ist aber an die Hardware gebunden, kann also nicht meinen Alice-Stick-Trick nutzen und muß mit einem langen Kabel durchs Fenster leben. Das Vodafone Modem ist noch viel grottiger. Andauernd wird die Online-Vebrindung getrennt, dann muß man den Stick rausziehen oder das Teil neustarten. Die Sprachqualität ist unter aller Sau. Angerufen kann ich auch irgendwie nie werden und wenn ich mal telefonieren will, klappt's auch erst nach einem Neustart. Hatte ich schon erwähnt, daß ich einen Onlinehandel habe, daß Kunden mich anrufen wollen?

Keine Post. Also mal Online gehen. Da kann man doch irgendwie seinen Status abfragen. Ah ja:  "Ihr Auftrag wurde storniert." Nein! Wieso? Glaubt mir keiner? Bitte:







Das war am 13.8. Neun Tage später warte ich noch immer auf das avisierte Schreiben mit den Beweggründen.

Was mache ich falsch? Wieso mögen die mich nicht? Ich will doch nichts ungewöhnliches. Immerhin geht noch der Surfstick. Mal sehen wie lange noch, wann sich der Vertrag automatisch von den drei kostenlosen Monaten in einen Dauervertrag verlängert, den ich nicht will und wann ich dafür wieviel zahlen muß. Da freue ich misch drauf Ihnen mitzuteilen, daß ich dazu nicht gewillt bin.

Freitag, 2. Juli 2010

Ich will doch nur 'n Telefonanschluß haben. Teil V

So, wenn die Billiganbieter alle schlecht oder inkompetent sind oder mich übervorteilen wollen, dann eben zum rosa Premiumanbieter Telekom oder T-Online oder wie nennen die sich jetzt?

Das Spiel kenne ich ja: Online auswählen was man will, Online Verfügbarkeitscheck, warten. Ach nee, die rufen ja auch zurück. Also per Telefon bestellen. Dann kann ich auch gleich das mit den MSNs klären - vie statt drei. Und der Tussi mein Leid klagen. O-Ton "Bei uns passiert das nicht, wir sind die guten, wenn wir einen Termin machen, dann steht der Felsenfest." Hört man gern.

Sieben Tage später (noch schneller - aber warum eigentlich nicht am nächsten Tag/inerhalb fünf Stunden? UPS kann das auch, wenn's schnell sein muß und Geld zweitrangig ist. Gibt's nicht genügend arbeitslose, die da ein wenig mehr Service reinbringen könnten? Bei den hohen Preisen kann man doch eigentlich auch noch etwas mehr Tempo erwarten) soll der Schalttermin sein. Gut, daß ich selbständig bin und von zu Hause arbeite: Warten Sie arbeitnehmerfreundlich den ganzen Tag auf unseren Techniker - genauere Terminierungen kriegen wir leider nicht hin, aber vielleicht sind sie ja auch (bald) arbeitslos wie unsere ganzen im Zuge des Volksaktien Börsengangs gefeuerten Servicetechniker und haben dann als Kunde auch Zeit auf uns zu warten, damit wir Ihnen die Installation dann auch noch mit € 60,- berechnen können (nur das Anschalten, da kommt nicht etwa einer, der mir hilft). Kein Problem.

Es ist Freitag, es wird 18 Uhr. Es kommt kein Techniker. Also mal anrufen. Da kann man doch am Wochenende bestimmt noch was bewegen. Ja, kann man: Ich erhalte ein paar Tage später eine neue Auftragsbestätigung für einen völlig neuen Auftrag. Von ISDN ist gar keine rede mehr (nennt sich bei "den guten" Standard und ISDN dann Universal) Wieso? Nur weil ich meinen Frust abgelassen habe, weil ich jetzt schon seit Anfang Juni halb Offline bin? Ich will keinen Neuauftrag, ich will Telefon!

Um nicht irgendwas doppelt und dreifach bezahlen zu dürfen, was ich nicht bestellt habe und auch nicht bekommen habe, kündige ich schriftlich einfach mal alles.

Mittwoch, 16. Juni 2010

Ich will doch nur 'n Telefonanschluß haben. Teil IV

Irgendwann bekomme ich einen Brief von Vodafone: eine Rechnung. € 39,95 für ein Modem, € 2,05 für Internet-flat und 2,44 für eine Papierrechnung.

So nicht! Nicht mit mir. "Internet-flat"? Wann denn, habe doch gar keinen Anschluß geschaltet bekommen. Geht doch angeblich gar nicht. Papierrechnung bezahlen? Rechnung per email oder Online ist meistens illegal, da sie nicht digital signiert sind. Solche Rechnungen sind also gar nicht geschrieben und wenn die Geld haben wollen, müssen sie schon eine gültige Rechnung ausstellen. Also Brief hin und reklamiert.

Anruf von irgendeinem Callcenter-Hiwi: Sie haben meine Beschwerde erhalten. Ich müsse das Modem einsenden, dann kann muß ich die € 39,95 auch nicht zahlen: Kein Problem, denn ein Rücksendeaufkleber lag ja bei.

Es vergehen nur ein paar Tage und eine neue Rechnung ist da: Kein Modem aber immer noch Internet-flat und Pappierrechnung. Nö. Habe denen ja schon geschrieben, da die Forderungen nicht berechtigt sind, Nochmal kriegen die das nicht zu hören. Sollen sie doch auf Granit beißen.

Montag, 31. Mai 2010

Ich will doch nur 'n Telefonanschluß haben. Teil III

So, nun fängt's an lustig zu werden: Wir schreiben Ende Mai - 2010 wohlgemerkt!

Offline kann man ja heutzutage nicht mehr so einfach rausfinden, was man will, also mal eben einen Bekannten auf Arbeit besuchen und surfen. Vodafone soll auch echtes ISDN bieten und ist doch deutlich günstiger als der rosa Premiumanbieter. Also Online Verfügbarkeitstest ausgeführt, Formulare ausgefüllt, beim Service angerufen, was man machen muß, um mehr als drei MSNs zu bekommen und wo der Unterschied zwischen Privat- und Geschäftskundenvertrag liegt, Verfügbarkeitstest erneut mit dem Fuzzi durchgeführt, alles hingefaxt und die Hände wartend in den Schoß gelegt.

Nicht ganz: Kurz noch mal beim Servicefuzzi angerufen und klar gemacht, daß ich vier MSNs haben will. Kein Problem. Oder doch?

Da ich etwas Geld sparen wollte, habe ich nicht die Surfsofort-Option genommen, da ich kein Router/Modem haben will, weil ich alles habe und wieso soll ich für den Versand blechen? Also zu O2 und dort deren Angebot genutzt, den Surfstick für einen Monat zu testen. Klappte auch ganz gut. Ist zwar wie früher, als man noch "nur ISDN" hatte (bei HSDPA) oder wie noch früher (bei GPRS), als man mit 300 Bd ("bitte was?") surfte, als noch nicht einmal ich selber wußte, daß man das, was ich gerade machte, später mal surfen nennen wird. Die werden es ja wohl schaffen, in einem Monat einen Techniker im Verteilerkasten die richtigen Verbindungen zu stöpseln.

BTW: Es gibt bei dieser Surfstick-Hardware wohl technische Unterschiede: In dem O2 Stecker hatte ich keine gute Verbindung. Da sich in meinem Fundus aber auch ein Alice-Stick befand, stecke ich dort die SIM-Karte von O2 rein und konnte dann den Stick sogar im Zimmer betreiben und mußte nicht wie vorher ein langes USB Kabel bis zum Balkon nutzen.


Anfang Juni: "es ist so weit, am 18.6. geht's los. Dann steht Ihnen Ihr Komfort-Anschluß zur Verfügung." Ging ja flott.

Kaum ist das Zwangsmodem da, da kommt, zwei Tage vor dem Schalttermin,  ein Schreiben von Vodafone: "Vielen Dank für Ihr Interesse... Leider sind die technischen Voraussetzungen für einen DSL-Anschluß in Ihrem Wohngebiet nicht gegeben." Wie bitte? Wieso besagen die ganze Verfügbarkeitstest dann was anderes? Wozu sind die dann überhaupt gut? Und wie macht das dann meine Ex? Die hat nämlich inzwischen Vodafone, da Alice ja den Vertrag nicht auf Sie umschreiben konnte - wir erinnern uns? Und ich weiß genau: Ihre Wohnung ist am gleichen Verteilerkasten wie meine angeschlossen. Aber bei mir geht's nicht? Fällt denen ja früh ein.
Und nun? Also mal anrufen und nachfragen: "Nö, in meinem System habe ich keinen Brief, daß wir den Schalttermin Ihnen zugesagt haben." Hallooo! Ich habe das Schreiben vor mir zu liegen! Habe ich es mir vielleicht selber gemalt? Ich will meinen Anschluß! "Ja, dann können wir jetzt einen Neuauftrag machen." Nein, ich will keinen Neuauftrag, ich will, daß mein Auftrag bearbeitet wird. Und bei einem Neuauftrag stellen sie dann auch nur wieder fest, daß es nicht geht? Oder ist das nur eine pauschale Aussage, weil keiner schreiben will: Wir haben Müll gebaut und wollen's nur nicht zugeben, deswegen schieben wir's mal eben auf die Technik. Habe ja auch noch was anderes zu tun, als Formulare auszufüllen und sie haben es ja verbockt und meine Daten sind doch auch schon alle da. "Nein, das geht nicht." Na dann ohne mich, sind ja noch mehr Anbieter am Markt.

Also noch mal zu der netten O2-Shop Frau und mal auf ganz doof machen, ob ich den Surfstick zurückgeben und dann noch mal einen Monat "testen" kann. Kein Problem. Ein wenig Papierkram, ein Euro für den alten zurück erhalten, einen Euro für den neuen zahlen und ich bin weiter Online - kann mir Offline geschäftlich nicht leisten.

Dienstag, 19. Januar 2010

Ich will doch nur 'n Telefonanschluß haben. Teil II

Nebenbei noch kurz abschweifen: Meine Ex, wollte den auf mich laufenden T-Online und Alice Anschluß der alten Wohnung weiter behalten. Also Schreiben an beide fertig gemacht: Sie will meinen Vertrag übernehmen, alles zahlen, gut soll sein. Denkste. Sowas geht nicht. Nein, da verlieren wir lieber Kunden, als das wir so ein blödsinniges Anliegen umsetzen - kommt sicherlich zu selten vor, daß sich ein Paar trennt und Telefon dann für den einen weiter laufen soll...

Also bestelle ich zwei Monate später bei Alice ISDN und DSL. Kommt auch. Hm, wo ist denn jetzt hier an dem Router der Splitter und der NTBA? Na egal, habe ich alles mehrfach im Keller liegend. Aber funktioniert irgendwie nicht mit meinem Router. Brauche ich auch gar nicht. Ist nämlich gar kein ISDN, was wir Ihnen da untergejubelt haben, wir verkaufen das nur als ISDN und sie waren so doof und sind auf unseren Werbemüll reingefallen: Ist VoIP was tut, als wäre es ISDN. Aber ISDN Merkmale haben Sie nicht und auch keine Sprachqualität wie bei ISDN und Sie wollen ISDN, weil man da auch bei Stromausfall telefonieren kann (wenn man die Hardware dafür hat), was im Notfall praktisch und wichtig sein kann? Is' nich' bei unserem Pseudo-ISDN-VoIP Billiganschluß. Nennt sich übrigens NGN-Anschluß mit VoIP-Telefonie. Tja, hätten Sie das so auch genannt, hätte ich es nicht genommen. Aber dann würden Sie das sicher keinem Kunden andrehen können.

Ups. Da habe ich ja doch noch was lernen können. Woher sollte man das denn wissen, wenn man nicht gerade jeden Tag sich damit beschäftigt? Und es ist wirklich nicht ersichtlich, daß das was Alice (ach ja: Hansenet) ISDN nennt, nichts damit zu tun hat, was man als ISDN bezeichnen kann. Nach dieser Erkenntnis, gleich die nächste:
Ich predige immer: Keine Vertragslaufzeit von 24 Monaten und sonstige Knebelverträge. Aber was mache ich: 24 Monate - hey, da spart man aber richtig was. Schei... OK. Schicksalsergeben, schicke ich denen schon mal ne Kündigung um Ihnen zu zeigen, daß ich ihr Verkaufsmodell unter aller Sau finde. In zwei Jahren bin ich dann eh umgezogen oder such mir halt ein neues Angebot. DSL-Speed war ja auch ganz ordentlich - nur eben die Sprachqualität war weit weg von digital.

So lebe ich etwa einen Monat weiter, schreibe denen noch mal, daß ich mit dem alten Anschluß in der alten Wohnung nichts mehr zu tun haben will und wenn die das nicht gebacken kriegen ich den eben kündige (das war noch so ein Vertrag mit monatlicher Kündigungsmöglichkeit).

Eines schönen Sonntags ruft mich jemand auf dem Handy an: "Du, Dein Festnetzanschluß geht irgendwie nicht." Hm, naja, wird sich schon wieder einrenken, DSL geht ja, kann also nichts schlimmes sein.
Montag früh: Jetzt geht auch DSL nicht mehr. OK, Zeit die Servicehotline anzurufen: Klick, Tipp, Such: J"a, da liegt keine Störung vor, der Anschluß wurde gekündigt." Ja, richtig: In zwei Jahren.

Aber gut, warum soll ich mich aufregen: Vielleicht haben Sie das mit dem anderen Vertrag durcheinander gebracht oder Sie wissen, daß Sie da sich auf dünnem Eis bewegen, wenn Sie Ihren Anschluß als ISDN verkaufen und sind froh, nörgelnde Kunden los zu werden. Mir soll's recht sein, wäre halt nur schön, das rechtzeitig zu erfahren, um sich einen neuen Anbieter im Vorfeld zu finden und nicht einfach die Leitung kappen, als wäre man nicht zahlungswillig.

Montag, 18. Januar 2010

Ich will doch nur 'n Telefonanschluß haben.

Nur zur Erinnerung: Wir schreiben das zehnte Jahr des neuen Jahrtausends. Man sagt auch Internetzeitalter dazu. Alles dreht sich um Kommunikation. Wir leben in einem G8-Land.

Übrigens: Diesen und alle thematisch gleichen Beiträge schreibe ich im Nachhinein. Deshalb sind einige Angaben aus dem Gedächtnisprotokoll vielleicht etwas ungenau.

Es fängt damit an, daß ich in eine neue Wohnung ziehen muß. Ich lebe in einer Kreisstadt. Ich will ein Festnetztelefon: ISDN und ein paar MSNs, da ich selbständig bin und eine Firma habe. Ich brauche DSL - privat und beruflich. Ich will natürlich einen günstigen Anbieter. Bisher hatte ich in gleichen Ort, keine 300 m entfernt wohnend Telekom für Festnetz und Alice für DSL. Da hat eigentlich alles geklappt. Aber congstar (oder congster - die Telekom ist sich da ja auch nicht sicher, wie sie ihren Billigresealer eigentlich nennen soll) macht aggressiv Werbung und warum nicht. Service gibt's vermutlich eh nirgends und brauche ich ja auch nicht dringend, da ich mich technisch sehr gut auskenne (bis auf Kleinigkeiten, die ich noch lernen werde). Warum ich congstar genommen habe, weiß ich jetzt nicht mehr, denn ISDN gibt's da nicht. Aber ich bekams, das klappte auch gut, aber es war VoIP. Das hatte ich nicht bedacht und übersehen. Gut, kein Problem. Kannst ja kündigen und den Kündigungstermin mit einem neuen Vertragsbeginn halbwegs in Einklang bringen.

Also zu Alice. Die kannte ich ja schon. Und jetzt auch ISDN bitte.