Dienstag, 18. Januar 2011

Wettergötter

Da will man mal ein verlängertes Wochenende Miniurlaub machen und schon juckt es einem der Mitreisenden in den Fingern und er schaut sich im Web um, wie das Wetter wohl werden wird. Angebote gibt es ja genügend. Und je nach Anbieter schwanken dann die Prognosen zwischen frostig, kühl, frühlingshaft, Schnee und Dauerregen. Daraufhin wird dann gleich die Planung dem Wetter angepaßt und alle Outdooraktivitäten bekommen ein dickes Fragezeichen.

Schön, daß das Wetter dann drei Tage bombastisch war und in keiner Weise der Vorhersage und ihrer Wahrscheinlichkeit entsprach.

Ich bin sicher eher kein Optimist, aber beim Wetter lasse ich mich gerne (positiv) überraschen und nicht gleich die ganze Planung davon beeinflussen. Es ist einfach nicht möglich, das Wetter der nächsten Tage und schon gar nicht der nächsten Woche vorauszusagen. Und dabei dann noch die ganzen überraschenden kleinen Einflüsse wie Hochwasser usw. zu berücksichtigen. Zumal das Netz der Wetterstationen sicher eng ist, aber das ja nicht heißt, daß das Vorhersageraster auch so fein aufgelöst ist. Der DWD kann in Deutschland mit dem Vorhersagemodell COSMO-DE (früher LMK) eine Gitterweite von 2,8 km erreichen. Allerdings taugen die so genau aufgelösten Prognosen nur wenige Stunden. 7-Tage-Prognosen sind nur auf Basis des Global-Modell (GME) möglich. Dies hat aber eine Rasterweite von 30 km. In diesem Raster werden Höhenniveaus so stark vereinfacht, daß man wohl kaum erwarten darf, das Wetter für ein einzelnes Kuhkaff mitten im Erzgebirge erfahren zu können - auch wenn die Wetterprotale im Web einen das Glauben machen, in dem sie eine fünfstellige Postleitzahl abfragen.

Fazit: Beim Wettergott mal nachfragen aber dann doch das beste hoffen und sich überraschen lassen - nur nicht die Stimmung kaputt machen lassen und die ganze (Lebens-) Planung darauf aufbauen.

3 Kommentare:

  1. Ja, ja, ja, Du als Grummelbacke getarnter Optimist hattest ja Recht (in diesem Fall mal). Wetterprognosen sind fast nie 100% wasserdicht. Und im Erzgebirge wohl erst recht.

    So gehen die Leute in Berlin vermutlich auch an die Sache ran: "Ach, die haben tonnenweise Schnee im Winter angesagt. Ha, Online-Wetterprognose?! Na wir werden das erst mal in Ruhr abwarten. Nehmt getrost alle Euren Urlaub und nehmt vorsichtshalber ein halbes Tütchen Sand mit, falls tatsächlich ein paar Flöckchen kommen sollten."

    In machen Fällen ist es vielleicht gescheiter, wenn man auf alle Eventualitäten, die das deutsche Wetter so mit sich bringt, rechtzeitig vorbereitet ist. Bei einer 50:50 Chance, dass es an vier Tagen zweimal regnen wird, würde ich mich immer wieder auf regnerisches Wetter einstellen. Man muss schon überaus optimistisch sein, wenn man dann sagt, es wird vier Tage lang tolles Wetter sein. Nächstes Mal regnet es womöglich viermal. Wer will das so präzise und verlässlich vorhersagen?

    Der Mitreisende

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  2. Würde es nicht 80:20 regnen?
    Wie hat der Glühwein geschmeckt?

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  3. 80:20 - 60:40 - 50:50? Diskutier das mal lieber mit dem anderen Mitfahrer aus, der versteht jetzt mehr von Wahrscheinlichkeiten als alle anderen zusammen. Mhm, der Glühwein war lecker. Die Neige der letzten Pulle werde ich mir am Abend genehmigen.

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