Donnerstag, 10. Januar 2013

Wirtschaftsankurbler

Seit wohl an die zehn Jahre läuft auf meinem PC Windows XP. Inzwischen (nach der einen oder anderen unumgänglichen Neuinstallation) läuft alles wie es soll und ich habe das System im Griff. Hartnäckig habe ich mich gegen Vista gestemmt und auch Windows 7 kam mir lange nur als virtuelles System auf die Platte - auch wenn einer meiner Bekannten, mich öfter schon mal auf die Seite des bösen ziehen wollte. Den Anfangshype um Windows 8 habe ich milde lächelnd an mir vorrüberziehen lassen.
Doch nun ist Schluß mit lustig: Der Support von Microsoft für Windows XP endet nächstes Jahr. Das heißt, es gibt keine Updates und vor allem sicherheitskritische Lücken bleiben offen. Ein gefundenes Fressen für Viren und Malware, denn vor allem in Firmen wird man sich noch länger gegen ein Update von Windows stemmen. Die Kosten sind enorm und vor allem laufen viele professionelle Programme nur unter Windows XP oder noch älter. Ganz zu schweigen von den vielen Geräten auf denen Windows (XP) als embedded System läuft und eine Umstellung viel Aufwand bedeutet (auch wenn es bedenklich sein mag, wenn man an virenverseuchte Medizinprodukte wie Dosierpumpen, Dialysegeräte  oder Aissistenzsysteme im Fahrzeug denkt). Sobald eine Lücke entdeckt wird, für die es keinen Patch mehr gibt, werden sich die "Hacker" darüber hermachen.
Nun gut, also muß langsam was aktuelleres her. Windows 8 ist zwar ganz neu und toll, schick und bis Ende Januar auch für unter 30,- Euro zu haben, doch mit den beiden wechselnden Oberflächen will ich nicht kämpfen. Ich denke, die 8er Version wird wie Vista schon als unbrauchbare Zwischenlösung in der Kiste verschwinden und bald schon abgelöst werden. Also Windows 7 - auch wenn es eigentlich schon wieder ein wenig veraltet ist.
Nicht so ganz informiert, installiere ich eine 7er Version in der Annahme (ich meine es auch so gelesen zu haben), daß dabei meine bisherigen Einstellungen von XP beibehalten werden. Weit gefehlt. Alles weg. Gut, daß ich meine wirklich wichtigen Daten auf anderen Partitionen/Festplatten habe. So hat man wenigstens ein frisches, "schlankes" System und den vermeintlichen Spaß, (mal wieder) alles neu installieren und konfigurieren zu dürfen. Irgendwie fehlte mir aber auch die Frage, ob ich eine 32 oder 64-Bit Version installieren möchte. Ich habe einen neuen Prozessor und viel RAM, da machen 64-Bit Sinn. Also noch mal installieren, besser aufpassen. Nichts da. Also erst einmal eine 64-Bit Installation besorgen. Klappt doch. Dann noch alle Updates über den Updateassistenten besorgen: Das dauert, sind es doch so an die 1 GB neue Daten. Und der Assistent muß auch noch immer wieder neu angestoßen werden. Denn er erkennt zwar, daß zwar ein Update vorhanden ist, aber schaut nach dessen Installation nicht automatisch nach, ob nicht noch ein weiteres Update (sozusagen für das zuvor geladene Update) existiert. Auch das kennen wir ja schon seit Windows xx.
Irgendwann habe ich dann auch alle anderen Tools so weit wieder eingerichtet, daß es an den Feinschliff gehen kann. Den Windows Explorer und das Startmenü kann man dank Classic Shell wieder so einrichten, daß sie auch brauchbar sind und einen erfahrenen Anwender nicht für dumm verkaufen. Aber als es an den Drucker geht, wird es traurig.

Richtig traurig. So traurig, daß mir der Typ, der mich schon immer zu Windows 7 bekehren wollte, mir ein Paket Taschentücher eines unbekannten Softwaredistributors schenkt: "Weine nicht, wenn XP Dir fehlt". Und wie ich weine!

Ich habe u. a. einen HP LJ 1010. Der tut seit ca. fünf Jahren und fast 34.000 Seiten (das ist immerhin ein Papierturm mit einer Höhe von 3,6 m) unentwegt seinen Dienst zuverlässig. Toner ist billig zu haben und das Gerät hat auch nur um die hundert Euro gekostet.

Was will man mehr erwarten? Vielleicht, daß es auch einen Treiber für Windows 7 gibt? Oder wenigstens der alte von XP funktioniert? Es gibt keinen und auch keine echte Alternative. HP sagt sich wohl, daß ein Drucker, der fünf Jahre seinen Dienst tat, nun ersetzt werden soll. Vermutlich sollte er sowieso nie solange durchhalten. Und wenn schon die geplante Obsoleszenz nicht geklappt hat, dann wenigstens durch die Treiber-Hintertür. Es gibt zwar den Trick, einen anderen Treiber zu nutzen, aber der hilft nur bedingt, denn nach dem drucken einiger Seiten produziert der Drucker eine Fehlermeldung im Ausdruck. Dann hilft nur aus- und einschalten des Gerätes. Da ich aber gewerblich regelmäßig viel drucke, kommt das für mich nicht wirklich in Frage. Was bleibt: Ich muß mir einen neuen Drucker kaufen und der alte wandert in den Müll, obwohl er eigentlich noch gut ist. Klar werde ich ihn bei ebay verticken. Aber da wird nicht viel bei rauskommen. Und der Hersteller hat sein Ziel erreicht: mehr Umsatz. Und obwohl das so ist, kaufe ich wieder einen HP. Denn das Nachfolgemodell (welches fast genauso aussieht und vermutlich auch die gleiche Technik enthält, nur dessen Treiber eben nicht mit dem alten Drucker funktioniert) ist wieder billig und vor allem auch der Toner. Und es ist ja nicht so, daß andere Hersteller besseren Service liefern würden.

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