Freitag, 14. Juni 2013

Das gesammelte Wissen stirbt, es lebe CC-by-sa-3.0

Der Brockhaus (genaugenommen die Brockhaus Enzyklopädie) ist in meinem Kopf (sicher auch aufgrund meiner bibliophilen Eltern) das (kostspielige) Standardwerk wenn's um gesammeltes Wissen zum Nachschlagen geht. In edlem Leder gebunden, mit Goldschnitt und auf fast zwei Metern so schwer, daß sich jeder Billyregalboden ächzend durchbiegt.
Quelle: http://www.brockhaus.de/buecher/erwachsene/brockhaus_enzyklopaedie/index.php

Nun kündigt der Verlag an, das gedruckte Werk einzustellen. Auch wenn ich in den letzten Jahren nicht einmal mehr in ein gedrucktes Lexikon geschaut habe und mein 24-bändiges Taschenbuchwerk längst bei meiner Tochter im Zimmer Staub ansetzt, so erfaßt mich ein kurzer Moment der Schwermut angesichts des Verlustes. Aber der Lauf der Zeit läßt sich wohl nicht aufhalten. Wikipedia ist aktueller, schneller zu bedienen, fast stets verfügbar und enthält mehr als fünfmal so viele Stichworte und die Verlinkung untereinander ist unschlagbar praktisch.
Filme, die in staubigen Bibliotheken spielen und bei denen der alte Bibliothekar unserer Achtung genießt, gibt es einige. Nerds am Computer in einem Rechenzentrum versprühen weniger Charme. Bleibt zu hoffen, daß wir stets einen Internetzugang haben werden und unsere digitale Hinterlassenschaft nicht irgendwann gelöscht wird.
Bleibt auch zu hoffen, daß die Gemeinschaft der uneigennützigen Helfer nicht ausstirbt und der Inhalt im Web gepflegt wird.

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