Mittwoch, 15. Juli 2015

Das ist ja dämlich

Zwei aktuelle Werbespots treiben mich mal wieder an die Tasten.

Fangen wir mit den geldgeilen Leuten an, die noch immer nicht kapiert haben, daß nur wenige Leute mit Aktienhandel Geld verdienen. Der Dienstleister Ayondo wirbt jetzt damit, daß man in sein eigenes Portfolio nur die Top-Trader "reinzuziehen" braucht, und schon folgt man den "Experten". Dann werden deren Transaktionen automatisch die eigenen:
Das heißt, wenn Sie Gewinne machen, mache ich auch Gewinne?
Stimmt genau!
Ja, genau. Aber was der smarte Typ natürlich nicht sagt:
Das heißt, wenn Sie Verluste machen, mache ich auch Verluste?
Stimmt genauso!
Das ist ja genial! Au man, wie verblödet muß man eigentlich sein?

Der andere Spot wirbt mal wieder mit der tollen innovativen Leistung ... einer Werbeabteilung. Aufhänger und Kern der Werbeaussage ich natürlich, wie umweltfreundlich das neue Produkt doch ist. Die neuen Energizer EcoAdvanced kommen aus einer Alt-mach-neu-Kiste. Die neuen Batterien enthalten doch tatsächlich 3,8 bis 4% Alt-Batterien.
Ich kann es erst gar nicht glauben und suche nach einem Denkfehler bei mir. Aber es scheint wirklich so zu sein: Die werben damit, daß sie lächerlich wenig Recyclingmaterial verwenden. Laut Webseite lag der Anteil bisher bei 0%. Es geht nicht darum, daß die alten Batterien wieder aufgefrischt und neu etikettiert werden oder so. Nein, sie nehmen 4% des Schrott, der nach der Batteriesammlung, Sortierung und Trennung entsteht und machen daraus eine neue Batterie. Ja bitte, wozu schleppe ich da eigentlich meine Altbatterie zur Sammelbox, wenn aus dem Material nichts sinnvolles gemacht wird? Allein der Wasseranteil in einer Altbatterie ist ja größer. Nimmt man nur das Eisen, dann läge die Quote schon bei 19%. Ist doch traurig: die Stiftung Gemeinsames Rücknahmesystem Batterien brüstet sich mit tollen Statistiken und dann wird aus einer Altbatterie keine neue. Sobald aber ein Hersteller von der Recyclingfirma eine marginale Menge Altteile aufkauft (und das vermutlich dann einfach in Form von Eisen einschmilzt oder das Elektrolyt auffrischt), macht sie damit Werbung und alle denken, daß sie nun etwas gutes für die Umwelt tun. Da wird die Stiftung aber viel zu kommunizieren haben, wenn sie jetzt den Leuten klar machen will, daß auch aus den bisher gesammelten Batterien (und weiterhin auch aus den Billigteilen) zu 90% wieder Rohstoffe gewonnen werden, die zwar nicht in Batterien landen aber dafür in anderen Dingen, für die ebenfalls keine Rohstoffe neu abgebaut werden mußten.